LAYER (2025)
Mit LAYER schuf Eva Hild eine Skulptur, die den Menschen im Alltag begegnet und Teil ihrer täglichen Umgebung wird. Vor dem Mehrzweckhaus Smia in Frogn präsentiert sich die Skulptur als offene, leichte und einladende Form.DIE SKULPTUR
In der Skulptur LAYER verbindet die Künstlerin Eva Hild organische Bewegungen und technische Präzision in einer abstrakten Form aus dünnen Wänden und Hohlräumen. Voluminös, komplex und offen, spiegelt die Skulptur die Umgebung zwischen dem Mehrzweckhaus und dem angrenzenden Kreisverkehr wider, fordert sie zugleich aber auch heraus. Die kreideweiße Form vereint eine Reihe von Doppelheiten: strukturiert und unregelmäßig, wachsend und in Ruhe, nach innen gewandt und nach außen.
„Ich liebe es, wenn Skulpturen zu Räumen werden, die man umrunden und auch betreten kann, wenn die Formen den Menschen umarmen und die Landschaft einbinden. Hier habe ich gespürt, dass eine eigene Energie entsteht, eine Art Freude daran, wie die Skulptur im Inneren Blasen zu werfen scheint, während sie gleichzeitig in Bewegung ist und deutlich nach oben strebt“, erzählt Hild.
Mit Leichtigkeit und einem Rhythmus wie in einem choreografierten Balanceakt erhebt sich die Skulptur und verändert sich, wenn man sich um sie herum bewegt. Zum Smia hin präsentiert sich LAYER als mehrschichtige Struktur mit Lamellen und Transparenz. Zur Hauptstraße und zum Kreisverkehr hin öffnet sie sich in großen Löchern und abgerundeten Gewölben, die unter der Oberfläche blubbern und drücken.
LAYER ist aus Aluminium gefertigt, entspringt jedoch dem Lehm, der in Eva Hilds Arbeit das Grundmaterial darstellt. Mit ihm werden Lebenserfahrungen in einer abstrakten Formensprache und mit langsamer, handwerklicher Präzision erkundet. Davon ausgehend wandte sich die Künstlerin größeren Skulpturen zu, deren Formen sie architektonischer und umschlungener gestaltet. Jedes Werk hat seinen Rhythmus und seine Herausforderungen, wobei die Formen nicht primär technischen Herausforderungen entspringen, sondern vielmehr der Suche nach einem Narrativ, das sich durch ihr gesamtes Schaffen ziehen kann.
Dieser rote Faden ergab sich für die Künstlerin aus dem Wort Druck – das, was von innen oder außen drückt und sich in Form und Oberfläche zeigt. So werden die Skulpturen zum Treffpunkt zwischen dem Inneren und dem Äußeren, zwischen Gefühlen, Erfahrungen, Gesellschaft und Erwartungen oder, wie sie selbst sagt, abstrakten Selbstporträts.
EVA HILD (geb. 1966)
Eva Hild ist eine schwedische Künstlerin. Sie absolvierte die HDK-Valand – Academy of Art and Design in Göteborg und ist bekannt für ihre monochromen Skulpturen in einer abstrakten, organischen Formensprache, die von Volumen und Räumen geprägt ist. Von der ursprünglichen Keramik wandte sie sich später Materialien zu, die größere Produktionen ermöglichten, etwa Edelstahl und Aluminium.
Eva Hild lässt sich von emotionalen Strukturen wie Einwirkung, Druck und Beziehungen inspirieren und beschreibt ihre Skulpturen oft als Körper. Aufgewachsen in einer Ärztefamilie, war sie kurzzeitig als Physiotherapeutin tätig, bevor sie sich der Kunst zuwandte. Durch diesen Werdegang hat sie ein besonderes Bewusstsein für den Körper entwickelt – für Balance, Gleichgewicht und wie die innere Welt mit der äußeren zusammenhängt.
„Es besteht ein Kontakt zwischen mir, meinem Körper und dem Material. Ich übersetze meine eigenen psychologischen und emotionalen Erfahrungen in eine skulpturale, abstrakte Formensprache.“
DER ORT
Frogn liegt am Oslofjord und ist für seine idyllischen Ortschaften, ländlichen Gegenden und herrliche Natur bekannt. Bei der Wahl des Standorts für ihr Werk hatte Eva Hild freie Hand – die damit einhergehende Verantwortung für die Bedeutsamkeit des Aufstellorts war zwar ein Privileg, aber auch eine Herausforderung. Lange spielte sie mit dem Gedanken an eine Skulptur, die sich wie ein Wahrzeichen am Fjord entlang erheben würde, letztlich ließ sie von dieser Idee wieder ab. Stattdessen schwebte ihr ein Ort vor, an dem die Kunst etwas beitragen könne, wo sie den Menschen in deren Alltag begegnet und Teil ihres täglichen Umfelds wird.
„Vor Smia, in diesem eher anonymen und fast industriellen Gebiet, hat die Skulptur eine deutliche Präsenz und kann dazu beitragen, dass man den Ort mit anderen Augen sieht. Mein Gedanke war, dass LAYER mit einer Art Schicht-auf-Schicht-Struktur die vielen Betriebe im Haus repräsentiert.“
Den Platz vor Smia beschreibt Eva Hild als Ort der Begegnung und Entwicklung, einen fortwährenden Prozess und einen Glauben an die Zukunft. Sie hofft, dass die Menschen, die in Frogn leben und die Gegend besuchen, die Skulptur als ihr Werk annehmen, ihr einen Beinamen geben und eine persönliche Verbundenheit fühlen.
Skulpturstopp ist ein Geschenk der Sparebankstiftelsen DNB an norwegische Gemeinden.
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